[Dirk Hanus] [Michael Goller] [Michael Knauth] [Peter Piek] :: [Info] [History] [Kataloge] [Kontakt] :: [english] [česky]
Die Vier bestehen jeder für sich
Zur Ausstellung Querschlag 3B in der Galerie Dachschiff, im Kunsthaus Mitte 
Es war für mich heute ein guter Anlaß, einmal alle miteinander und direkt zu 
erleben. Als Ausstellende, in "Aktion" und Kommunikation. Besonders haben mich 
die Arbeiten von Dirk Hanus fasziniert- der Rhytmus des Alltags, Farben (auch 
die schwarz- weißen Corpi) und Wandlungen. Da steht der Alltag still und für 
sich, unglaubliche Energien darinnen (auch zwischen den Künstlern, und natürlich 
den Korrespondenzen der Bilder, Objekte- selbst im engen 
Dachausstellungsatelier), eine durchgehende Komposition. 
Überhaupt nicht "lärmig"- da merkt mensch einfach : Die Vier (be-)stehen, jeder 
für sich, und doch habe ich eine Ahnung von dem "inneren Dialog", dem, was sie 
in ihrer Verschiedenartigkeit verbindet, bekommen dürfen. Dieses "Wir kontra/im 
Außen"; als Künstler(gruppe) überleben wollen; ist das Eine. Das Andere, was sie 
ausmacht, ist der drängende Duktus in ihren Arbeiten, der einfach anhält, zum 
Innehalten auffordert- Gemeinsamkeiten "suchend", habe ich gemerkt, die gibt es, 
auch hier, Z.B. im Gestus der Plastizität, in ihrer Metaphern- Umsetzung. Da 
haben die Querschläger eine Sprache gefunden, die (für mich) Abstraktion 
vergegenständlicht, ohne überflüssige Bedeutsamkeiten "aufzusetzen". 
"Quer" läuft es da in der Verfremdung der farbigen Fläche, grafischen "Sprengseln", 
den Wortfetzen (auch linear), dem Wechsel von "laut" und "leise" im Bild, wenn 
ich mir diesen musikalischen Vergleich erlauben darf. Da sie (auch) Musiker 
sind, also: Kontrapunkt a la Cage, oder Krenek... Umkehrungen, Konstruktionen 
sind dann auch in Metrik und Rhythmus legitim.
Angenehm war es, die anwesenden Künstler entspannt und gelassen zu erleben, vom 
Sinn ihrer Arbeit(en) überzeugt. Egal, in welchem Rahmen sie  sich bewegen, 
den großen Räumen, den kleinen engagierten Galerien... Da setzt mensch nicht 
drauf oder drüber- und das ist es, was ich Michael Goller, Dirk Hanus, Michael 
Knauth und Peter Piek auch zukünftig wünsche. Sich mit den Arbeiten 
auseinanderzusetzen; dem, was Substanz generiert, anstelle billiger 
oberflächlicher Vor- und Anwürfe. 
Das läßt neugierigbleiben. Davon abgesehen, daß sie eine solche ("Hilfe! 
Pornographie!" o.ä.) Vorwurfshaltung, Vorurteilhaftigkeit 
/"Entsprechung/Bestätigung" ihrer provokanten Fragen (in den Bildern, Objekten, 
Installationen, Aktionen) nicht "reproduzieren" lassen brauchen. Das "erledigt" 
der Alltag schon- und es ist keine Aufgabe einer Kunstindustrie und festgelegter 
Sponsoren. Die Markt/Ding/Warenwelt glaubt ja inzwischen selbst ihren eigenen 
Versprechungen/ Symbolen kaum. Metamorphosen im Gesehenen und eigenen Sehen 
lassen den eigenen "fremden" Blick zu; manchmal erschreckend, manchmal hämisch, 
manchmal still und friedvoll. Es ist einzig Sache der bewußten und wohlwollenden 
kritischen Wahrnehmung. Individuell, im besten Falle/Sinne miteinander teilend. 
Jana Ritter, Kulturwissenschaftlerin, Berlin
Copyright © Künstlergruppe Querschlag