die Künstlergruppe Querschlag in der Kunstsammlung des Peter Piek Zentrum für Kultur (PPZK), Peter Piek art collection + Gemeinschaftsblatt von der Aktion "Paintboxes" in der Heck-Art Galerie Chemnitz,
Lebensfarben auf Bütten, 2005, 39 x 53 cm, v.S. sign.von allen vier

Künstlergruppe Querschlag

gegründet 2003 aus Produzentengalerie
Zusammenschluss von Dirk Hanus (Fotografie), Michael Knauth (Konzeptkunst), Peter Piek (bis 2006 Peter Piechaczyk / Malerei/Musik) und Michael Goller (Malerei)

Info
Querschlag, klingt brachial. Klingt vielleicht ein wenig quer auch zu der politischen Position, zu der sich Dirk Hanus, Michael Goller, Michael Knauth und Peter Piek eigentlich zurechnen, klingt irgendwie rechts angegangen. Wieder eine Provokation, ein Wort, das sich im Gebrauch der vier Künstler wendet, zu changieren beginnt, sich neu, mit anderem Inhalt füllt.
Natürlich bleibt es ein Querschlagen, Wut-Haben, Aufbegehren, Umsich-Schlagen, gegen das Leben aus zweiter Hand, den Konsumzwängen, Fernsehsüchten zu widerstehen, die seichten Unterhaltungsgelüste zu ignorieren, sich dieser gefilterte Wirklichkeit, vorgekaut, zu widersetzen, zu widersetzen mit Kunst.
Es sind vier Männer, - das lasse ich unkommentiert… Neben Malerei, Zeichnung, Fotografie und Grafik schreibt es aus ihnen, es wird gedichtet und Prosa getextet, in einer Band losgelegt. Ein richtiger Mix wird es dennoch nicht, die Sparten bleiben relativ getrennt, die vier sprechen halt in mehreren Sprachen, wobei die bildende Kunst die Oberhand behält. Brüche und Umbrüche sind bei ihnen normal, Selbstschulungen, Streitgespräche mit- und gegeneinader, daran wachsen sie. Und es gibt vom Jüngsten zum Ältesten einen Altersunterschied von fast 20 Jahren, da muss auch quer durch die Generationen einiges verbinden.
Vielleicht verbindet sie einerseits Wut, Aggression gegenüber der verheerenden Medienmacht, die den Menschen nur noch als Konsumenten wahrnehmen kann und andererseits Spontaneität, Offenheit allem Erleb- und Fühlbaren gegenüber. Alles, nur nicht der schale Ersatz für Leben, sie suchen es unverfälscht in individueller Selbstbestimmung.
Keinesfalls sind sie deshalb schon unter ein künstlerisches Dach zu stellen, einzuhüllen oder zu verhüllen mit einem künstlerischen Programm. Mit ihren individuellen Kunstäußerungen liegen sie fast quer zueinander, haben es jedoch bis jetzt geschafft, sich zu ergänzen, ohne sich dabei zu erschlagen.
Es bringt auch nichts, sie auf eine Querschlag-Protestebene zu heben. Wenn es nur das wäre, müssten sie keine Kunst machen. Bei den Werken trennen sich Wollen und Hoffen, da spricht nur das, was sich zeigt, programmatische Sprüche, Verkleidungen, Hüllen verdampfen schnell. Betrachten wir die Werke.
Dr. Ina Gille, Leipzig im Mai 2005

gemeinsame Ausstellungen
2003 Gründungsaustellung im Atelier von Michael Goller
2004 Döbeln, Rathausgalerie
2005 Chemnitz, Heck-Art-Galerie und Sparkasse (Sparkassen-Skandal)
2005 Berlin, Kunsthaus Mitte (U-Bahn Bombengürtel)
2006 Ranis, Galerie Westerheide
2007 Chomutov (CZ), Galerie Lurago und St. Ignatiuskirche
2007 Katowice (PL), Galeria Szyb Wilson


www.ppzk.de/querschlag