gegründet 2003 aus Produzentengalerie
Zusammenschluss von Dirk Hanus (Fotografie), Michael Knauth (Konzeptkunst),
Peter Piek (bis 2006 Peter Piechaczyk / Malerei/Musik) und Michael Goller
(Malerei)
Info
Querschlag, klingt brachial. Klingt vielleicht ein wenig quer auch zu der
politischen Position, zu der sich Dirk Hanus, Michael Goller, Michael Knauth und
Peter Piek eigentlich zurechnen, klingt irgendwie rechts angegangen. Wieder eine
Provokation, ein Wort, das sich im Gebrauch der vier Künstler wendet, zu
changieren beginnt, sich neu, mit anderem Inhalt füllt.
Natürlich bleibt es ein Querschlagen, Wut-Haben, Aufbegehren, Umsich-Schlagen,
gegen das Leben aus zweiter Hand, den Konsumzwängen, Fernsehsüchten zu
widerstehen, die seichten Unterhaltungsgelüste zu ignorieren, sich dieser
gefilterte Wirklichkeit, vorgekaut, zu widersetzen, zu widersetzen mit Kunst.
Es sind vier Männer, - das lasse ich unkommentiert… Neben Malerei, Zeichnung,
Fotografie und Grafik schreibt es aus ihnen, es wird gedichtet und Prosa
getextet, in einer Band losgelegt. Ein richtiger Mix wird es dennoch nicht, die
Sparten bleiben relativ getrennt, die vier sprechen halt in mehreren Sprachen,
wobei die bildende Kunst die Oberhand behält. Brüche und Umbrüche sind bei ihnen
normal, Selbstschulungen, Streitgespräche mit- und gegeneinader, daran wachsen
sie. Und es gibt vom Jüngsten zum Ältesten einen Altersunterschied von fast 20
Jahren, da muss auch quer durch die Generationen einiges verbinden.
Vielleicht verbindet sie einerseits Wut, Aggression gegenüber der verheerenden
Medienmacht, die den Menschen nur noch als Konsumenten wahrnehmen kann und
andererseits Spontaneität, Offenheit allem Erleb- und Fühlbaren gegenüber.
Alles, nur nicht der schale Ersatz für Leben, sie suchen es unverfälscht in
individueller Selbstbestimmung.
Keinesfalls sind sie deshalb schon unter ein künstlerisches Dach zu stellen,
einzuhüllen oder zu verhüllen mit einem künstlerischen Programm. Mit ihren
individuellen Kunstäußerungen liegen sie fast quer zueinander, haben es jedoch
bis jetzt geschafft, sich zu ergänzen, ohne sich dabei zu erschlagen.
Es bringt auch nichts, sie auf eine Querschlag-Protestebene zu heben. Wenn es
nur das wäre, müssten sie keine Kunst machen. Bei den Werken trennen sich Wollen
und Hoffen, da spricht nur das, was sich zeigt, programmatische Sprüche,
Verkleidungen, Hüllen verdampfen schnell. Betrachten wir die Werke.
Dr. Ina Gille, Leipzig im Mai 2005
gemeinsame Ausstellungen
2003 Gründungsaustellung im Atelier von Michael Goller
2004 Döbeln, Rathausgalerie
2005 Chemnitz, Heck-Art-Galerie und Sparkasse (Sparkassen-Skandal)
2005 Berlin, Kunsthaus Mitte (U-Bahn Bombengürtel)
2006 Ranis, Galerie Westerheide
2007 Chomutov (CZ), Galerie Lurago und St. Ignatiuskirche
2007 Katowice (PL), Galeria Szyb Wilson